Das Zisterzienser Gebetbuch von Herrenalb
Das mittelalterliche, im Süden Deutschlands in der Nähe der Stadt Ulm liegende Kloster von Herrenalber verfügte seinerzeit über ein bemerkenswertes Skriptorium. Dort entstand dieses Werk, das auf das Jahr 1484 datiert wird und von dem Kantor des Klosters, Johannes Zurn aus Nyposheim, angefertigt wurde, wie von dem Autor selber im Kolophon des Manuskripts angegeben wird.

Es handelt sich um ein aus verschiedenen Gründen höchst interessantes Werk. Zunächst muss darauf verwiesen werden, dass zu jener Zeit bereits starke Konkurrenz unter den gedruckten Büchern zu verzeichnen war. Somit unterlag die Anfertigung eines handgeschriebenen Exemplars dem Wunsch nach Fortführung der säkularen Tradition, wobei außerdem ein Werk hergestellt werden sollte, das dank seiner Schönheit und Ausführung etwas Besonderes darstellte. Zu dieser Zeit genossen die manuell angefertigten Bücher im Vergleich zu den „mechanisch“ produzierten Werken hohes Ansehen. Federico da Montefeltro, Graf von Urbino, erlesener Bibliophiler, erließ mit einem strengen Verbot, dass kein gedrucktes Dokument in den Bestand seiner großartigen Bibliothek aufgenommen wurde.

Original aus dem XV. Jh., aufbewahrt in der Staatsbibliothek Berlin, versehen mit der Signatur Ms.theol.lat.quart.9.

Größe des Werkes: 20 x 14 cm.

206 Seiten mit 30 ganzseitigen Miniaturen.

Gotischer, aufgrund der dunklen Farbe typisch germanischer Stil.

Gotische, mitteleuropäische Schrift.

Spezialpapier aus gealtertem Pergament.

Gesammelt, gefalzt und handgenäht.

Ledereinband.

Band mit historischen, künstlerischen und paleographischen Studien, angefertigt von Da. Elisa Ruiz.

Das Manuskript wird in einer eleganten Mappe präsentiert.

Einzige Auflage mit 995 nummerierten und notariell beglaubigten Exemplaren.

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